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Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 11:40
von exyamse
Hallo!

In den letzten Wochen habe ich wieder über einige Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Motorradfahrern gelesen und das Erschreckende dabei ist, dass es gleich mehrere Fälle gegeben hat, wo der Biker ganz einfach von linksabbiegenden Autofahrern übersehen wurde. Die Folgen waren jeweils schwere bis sehr schwere Verletzungen der Zweiradfahrer.

Auch bei mir kam es in letzter Zeit zu mehreren nicht unkritische Momente, wobei meist entgegenkommende PKWs die Kurven geschnitten haben.

Ich fahre als Späteinsteiger mittlerweile seit mehr als 10 Jahren Motorrad, doch so mulmig wie heuer war mir noch nie. Ich fahre vorausschauend, rase nicht und versuche so gut wie möglich für andere Verkehrsteilnehmer mitzudenken, doch vor solchen Unfällen wird man wohl nie gefeit sein.

Nachdem es für mich nichts Schlimmeres geben kann, als im Rollstuhl zu sitzen überlege ich mir nun ernsthaft das Motorradfahren endgültig an den Nagel zu hängen. Sicherlich Gefahren lauern überall und man kann sich nicht in den Glaskasten stellen, doch wenn man solche Berichte liest wird einem einfach mulmig.

Hatte jemand von Euch auch schon mal solche Gedanken?

Anbei ein link zu ORF-Karnten.at:

http://kaernten.orf.at/news/stories/2656384/

Der junge Biker und der Mofafahrer waren wohl selbst schuld. Aber die Alten haben wieder kräftig zugeschlagen, Unfälle verursacht durch Verkehrsteilnehmer mit 92, 81 und 76 Jahren. Hier war kein Biker dabei, dennoch gibt es zu denken.

LG
Robert

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 13:31
von sani_08
Diesbezügliche Meldungen in den Medien bzw. "spannende Begegnungen" mit Autofahrern/Bikern, die mehr oder weniger deutlich auf meiner Seite unterwegs sind, beunruhigen mich anscheinend genauso wie dich. Derzeit macht mir das Motorrad aber noch sehr viel Spaß und ich möchte momentan nicht damit aufhören.
Ich versuche, einen ordentlichen Teil zum Thema Sicherheit beizutragen. Hoffentlich reicht das ...
  • Breitstrahler montieren (seit Umsteig auf LED habe ich sie permanent eingeschaltet
  • bessere Hupe (Kompressorhorn) ("unbefugt" Ausparkende etc wissen sehr schnell, wo die Bremse ist!)
  • Warnweste (besonders bei schlechter Sicht)
  • evtl. Jacke mit mehr Reflektoren in Signalfarbe??
  • bei Fahrweise Reserven lassen
  • keine Ausfahrten mit bekannten "Rennfahrern"
  • jährlich Fahrtechnikkurs besuchen
  • regelmäßig Kurs "sichere Fahrlinie" (bei Varahannes.at)
Das alles gut vermengen, mit einer Messerspitze Vorsicht und dem Zweifel "hat er mich gesehen?" würzen.
Als Bonus da und dort mit ein bisserl Blödheit auf der anderen Seite rechnen.

Die ganze Masse gleichmäßig über die Saison verteilen.
:bike2: :bike2:

Zitat Varahannes: "... ich möchte mich bei einer Ausfahrt möglichst wenig auf Glück verlassen ..."

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 17:21
von hiho
sani_08 hat geschrieben:Diesbezügliche Meldungen in den Medien bzw. "spannende Begegnungen" mit Autofahrern/Bikern, die mehr oder weniger deutlich auf meiner Seite unterwegs sind, beunruhigen mich anscheinend genauso wie dich. Derzeit macht mir das Motorrad aber noch sehr viel Spaß und ich möchte momentan nicht damit aufhören.
Ich versuche, einen ordentlichen Teil zum Thema Sicherheit beizutragen. Hoffentlich reicht das ...
  • Breitstrahler montieren (seit Umsteig auf LED habe ich sie permanent eingeschaltet
  • bessere Hupe (Kompressorhorn) ("unbefugt" Ausparkende etc wissen sehr schnell, wo die Bremse ist!)
  • Warnweste (besonders bei schlechter Sicht)
  • evtl. Jacke mit mehr Reflektoren in Signalfarbe??
  • bei Fahrweise Reserven lassen
  • keine Ausfahrten mit bekannten "Rennfahrern"
  • jährlich Fahrtechnikkurs besuchen
  • regelmäßig Kurs "sichere Fahrlinie" (bei Varahannes.at)
Das alles gut vermengen, mit einer Messerspitze Vorsicht und dem Zweifel "hat er mich gesehen?" würzen.
Als Bonus da und dort mit ein bisserl Blödheit auf der anderen Seite rechnen.

Die ganze Masse gleichmäßig über die Saison verteilen.
:bike2: :bike2:

Zitat Varahannes: "... ich möchte mich bei einer Ausfahrt möglichst wenig auf Glück verlassen ..."

dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen!

:zustimm:

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 17:41
von peter+petra
ja Gerhard, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

@Robert: trotz Bekanntschaft mit Autobus (fuhrüber dieStopptafel) und noch einigen engen Situationen möchte ich mit dem Motorradfahren weitermachen, solange es meine Gelenke erlauben.
Aber wenn Du schon aufs Motorrad steigst mit dem Gedanken es kann was passieren, dann glaub ich ist es besser, wenn Du zu Hause bleibst.

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 18:05
von exyamse
Hallo!

Ich bin letztes Jahr beim Fotografieren eines Wildbaches von einem Felsen gerutscht und ca. 1 Meter in den Bach gestürzt.
Dabei hat es mir die Hände nach hinten gerissen und die Folge war dass zwei Sehnen in der Schulter bzw. Oberarm angerissen waren. Durch diesen lapidaren Sturz folgte eine OP, ein paar Wochen schlafarme Nächte, Reha und insgesamt zwei Monate Krankenstand. Auf der REHA machte ich Bekanntschaften mit ein paar Kollegen, welche es mit dem Zweirad zerlegt hat. Zu Denken gab mir dabei, dass wenn bereits so ein kleiner Ausrutscher solche Folgen nach sich zieht, was passiert wenn man auf der Straße abgeschossen wird.

Eigenartigerweise kreisen diese Gedanken nicht während der Fahrt sondern im Vorfeld beim Lesen der Nachrichten.

Vielleicht kaufe ich mir das hier:

LG
Robert

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 18:33
von bockerl67
Passieren kann immer was - & selbst den trainierten Sportlern.

Siehe auch Schuhmacher!

Kenn jetzt die Unfallstatistik nicht, denke aber, dass sich im Haushalt im Jahr mehr Personen verletzen.

Keiner sagt: der Haushalt ist gefährlich ! Ich hör auf damit.

Mit Respekt an die Sache herangehen, "1 Sekunde lang feig, als ein Leben lang Tod" & es wird gut gehen.

Wenn man aber ständig an das "was kann alles passieren" denkt, dann ist es gut möglich, dass das Schicksal einem nicht enttäuschen will und es passiert dann wirklich.

Darum mit Freude und Respekt aufs Bike und an die schönen Sachen denken!

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 18:46
von Franz
bockerl67 hat geschrieben:Passieren kann immer was - & selbst den trainierten Sportlern.

Siehe auch Schuhmacher!

Kenn jetzt die Unfallstatistik nicht, denke aber, dass sich im Haushalt im Jahr mehr Personen verletzen.

Keiner sagt: der Haushalt ist gefährlich ! Ich hör auf damit.

Mit Respekt an die Sache herangehen, "1 Sekunde lang feig, als ein Leben lang Tod" & es wird gut gehen.

Wenn man aber ständig an das "was kann alles passieren" denkt, dann ist es gut möglich, dass das Schicksal einem nicht enttäuschen will und es passiert dann wirklich.

Darum mit Freude und Respekt aufs Bike und an die schönen Sachen denken!
... dem möchte ich nichts mehr hinzufügen! besser hätte ich es auch nicht schreiben können! :wink:

... was mich aber dann doch ein wenig stört ist, dass der eine oder andere beitrag etwas "geschönt" ist, denn ich kenn so einige auch aus dem forum(da nehme ich mich auch nicht immer aus), die nicht immer mit "reserve" und ohne "jemanden nachzueifern" unterwegs sind! :lach: - denke da nur mal kurz an "porschejagd" :biggrin: :biggrin: :biggrin:

aber dass unser "sport" so oder so nicht ungefährlich ist steht außer zweifel! aber er ist ja sooooooooo schön! :wink:

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 19:16
von exyamse
Unfälle haben derzeit scheinbar Hochsaison, gerade wurde in ORF Kärnten zum Blutspenden aufgerufen, da Engpass durch vermehrten Bedarf bedingt durch Verkehrsunfälle herrscht. Die Hitze dürfte wohl vielen nicht bekommen und zu Unachtsamkeit führen.

LG
Robert

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 19:23
von bockerl67
exyamse hat geschrieben:Unfälle haben derzeit scheinbar Hochsaison, gerade wurde in ORF Kärnten zum Blutspenden aufgerufen, da Engpass durch vermehrten Bedarf bedingt durch Verkehrsunfälle herrscht. Die Hitze dürfte wohl vielen nicht bekommen und zu Unachtsamkeit führen.

LG
Robert
Das ist aber jedes Jahr in den ferienmonaten so, dass die Blutkonserven weniger werden.

Könnte auch damit zusammenhängen, dass aufgrund der Hitze weniger spenden gehen und / oder mehr Spender auf Urlaub sind.

Man sollte bezüglich der gefahren im täglichem Leben die "Kirche im Dorf lassen".

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 19:30
von Franz
bockerl67 hat geschrieben:
exyamse hat geschrieben:Unfälle haben derzeit scheinbar Hochsaison, gerade wurde in ORF Kärnten zum Blutspenden aufgerufen, da Engpass durch vermehrten Bedarf bedingt durch Verkehrsunfälle herrscht. Die Hitze dürfte wohl vielen nicht bekommen und zu Unachtsamkeit führen.

LG
Robert
Das ist aber jedes Jahr in den ferienmonaten so, dass die Blutkonserven weniger werden.

Könnte auch damit zusammenhängen, dass aufgrund der Hitze weniger spenden gehen und / oder mehr Spender auf Urlaub sind.

Man sollte bezüglich der gefahren im täglichem Leben die "Kirche im Dorf lassen".
da hast recht günti! diese meldungen gibt es jedes jahr zur gleichen zeit! :ja:

ist schlimm, aber nicht ungewöhnlich! :(

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Montag, 7. Juli 2014, 21:16
von BoDeau
exyamse hat geschrieben:Hallo!
...
Nachdem es für mich nichts Schlimmeres geben kann, als im Rollstuhl zu sitzen überlege ich mir nun ernsthaft das Motorradfahren endgültig an den Nagel zu hängen. Sicherlich Gefahren lauern überall und man kann sich nicht in den Glaskasten stellen, doch wenn man solche Berichte liest wird einem einfach mulmig.

Hatte jemand von Euch auch schon mal solche Gedanken?
...
LG
Robert
Ja, solche Gedanken hatte und habe ich auch immer wieder. Und auch mein Eindruck ist, dass Autofahrer in zunehmendem Maß gedanken- und rücksichtslos fahren und oft ohne ausreichende Sicht die Gegenspur mitbenutzen. Ich hatte dieses Jahr mit Auto und Motorrad auch schon etliche solche Begegnungen, sogar mit LKW, die die Hälfte "meiner" Spur belegten! :shock:

Auf der anderen Seite: wie kann ich damit angemessen umgehen? Ist das Aufgeben des Motorradfahrens wirklich eine angemessene Lösung? Ich bin in den letzten Jahren wesentlich öfter von solchen Autofahrern beinahe vom Fahrrad geschossen worden als vom Motorrad! Fahrradfahren auch gleich lassen? Und welches Auto fahre ich, damit ich gegen LKW eine Chance habe, die unübersichtliche Kurven schneiden?

Ich habe mich für folgende Variante entschieden: so gut ich es schaffe versuche ich, die Risiken beim Fahren zu berücksichtigen: langsamer vor unübersichtlichen Kurven, vorsichtiger beim Überholen zum Beispiel. Vor allem aber suche und nutze ich am liebsten eher wenig befahrene Hinterlandstrecken. Dort gibt es immer noch Straßenstücke, die schön übersichtlich sind und auf denen ich viel Spaß haben kann bei aus meiner Sicht vertretbarem Risiko.

Das Motorradfahren bringt auf der anderen Seite viel Freude, die mir wichtig ist. Eine andere Methode, diese Freude zu erleben, habe ich noch nicht gefunden. Daher versuche ich, durch angemessenen Umgang mit dem Motorrad einen Weg zu finden, mir diese Freude zu erhalten. Dabei finde ich es nützlich und wichtig, mir über die Risiken Klarheit zu verschaffen. Manchmal beeinträchtigen solche Gedanken das Fahren, aber längst nicht immer nach meiner Erfahrung. Man ist ja auch nicht immer gleich "drauf".

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Dienstag, 8. Juli 2014, 07:25
von exyamse
Hallo!

Danke für die Tipps, mein Entschluss ist jedoch gefasst, ich werde meine Ville verkaufen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich wieder vermehrt mit dem Mountainbike unterwegs bin und mit das Radeln wieder richtig Spaß bereitet. Sicherlich auch nicht ganz ungefährlich werden einige sagen, doch hier bin ich überwiegend abseits von vielbefahrenen Straßen auf Wald- und Forstwegen unterwegs. Verletzungen durch Stürze sind zwar auch möglich, doch hier liegt es ausschließlich bei mir selber, durch eine entsprechende Fahrweise sicher ans Ziel zu kommen. Mir bereiten ganz einfach diese rein fremdverschuldeten Unfälle Kopfzerbrechen und der Verkehr wird künftig sicher nicht weniger.

Jetzt wird die Deauville hergeputzt, fotografiert und inseriert.

Liebe Grüße
Robert

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Dienstag, 8. Juli 2014, 08:31
von Franz
schade robert, dass du diesen traurigen entschluss gefasst hast! :(

aber auch solche meinungen sind voll und ganz zu akzeptieren!

lg
franz

PS: wünsche dir jedenfalls viele schöne und vor allem unfallfreie stunden auf deinem mountainbike! 8) 8)

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Dienstag, 8. Juli 2014, 09:32
von exyamse
Hallo Franz!

Vielen Dank, die Entscheidung fiel mir nicht leicht, doch es bringt nichts wenn man sich mit Unbehagen aufs Motorrad setzt und diese Gedanken lassen sich ganz einfach nicht abschalten.

LG
Robert

Re: Vermehrt unverschuldete Unfälle - Hobby an den Nagel hängen?

Verfasst: Dienstag, 8. Juli 2014, 10:06
von Michael&Christina
:lol: Gehe auch mit Unbehagen jeden Tag in die Arbeit wenn das auch so leicht wäre einfach den Job an den Nagel zu hängen :P Muss wohl morgen einen Lotto schein ausfüllen vielleicht kann ich dann am Donnerstag schon blau machen. Aber ja wenn es für dich die beste Lösung ist das Biken mit Motor an den Nagel zu hängen Hochachtung den der Schritt war sicher nicht einfach. Ich schmeiß mich jetzt mal auf den A1 Ring und werde die Geschwindigkeit genießen.

Lg Michael&Christina