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				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Montag, 3. Mai 2010, 18:21
				von Andy-H
				
 wiedereinmal den nagel am kopf getroffen 
Lg
Andy-H
 
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Freitag, 21. Mai 2010, 12:12
				von Grazer
				mittlerweilen bin ich schon etwas mehr als ein jahr goldwinger. es wird an der zeit, einmal eine zwischenbilanz über diese zweirad-beziehung zu ziehen und vorsichtig in die zukunft zu blicken, sofern es eine geben kann... immerhin ist eine goldwing unbestritten eine eigene kategorie motorrad, welche mit nichts aus dem herkömmlichen spektrum zu vergleichen ist.
nun, in dieser zeit habe ich gute 20.000km zurück gelegt, dabei einige schöne landstriche im wahrsten sinn des wortes erfahren, viele kehren geschwungen und auch einiges an kilometern auf autobahnen zurück gelegt, aber alles in allem, ich hatte es nie nötig, die wing zu bezwingen, im gegenteil, ich konnte mich immer von ihr leiten lassen!
zugegeben, die ersten meter waren von einer beinahe sichtbaren aufregung und einem dezent mulmigen gefühl begleitet. beides jedoch hat sich im lauf der zeit, spätestens jedoch nach dem ersten fahrsicherheitstraining gelegt. dafür kam ein unbeschreibliches gefühl der inneren befriedigung, der unbeschwertheit und des vertrauens ind dieses einzigartige fahrzeug zum vorschein.
auch heute noch, wenn ich mich ungeachtet des wetters in den sattel schwinge und mich dem herrlichen gleitens mit der sechszylindrigen hingebe, da ist dieses gefühl sofort da, eigentlich schon mit dem drücken des startknopfes...
doch zurück zum eigentlichen: was ist anders?
im grunde genommen ist eigentlich nichts anders als bei einem anderen motorrad, doch in wirklichkeit ist alles anders! zuerst einmal beginnt schon beim anblick und beim näherkommen der mythos "GoldWing" seine macht auszuüben, irgendwie fesselnd, wie sie da steht, so massiv, so groß, wie ein dom... oder wie ein fels in der brandung... kantig, geradlinig, massiv, aber trotzdem in einer ihr eigenen eleganz, sanftmütig, zurückhaltend, wie eine grand dame aus der ära einer audrey hepburn oder einer grace jones... klingt jetzt sehr gegensätzlich, was es in vieler augen auch sein mag, sofern man eine der beiden damen kennt, aber eigentlich ist da kein gegensatz zu finden, denn beide haben ihr epoche und ihr metier geprägt, so wie seit beginn an die goldwing den begriff des motorrades geprägt und verändert hat. und darüber, so denke ich, braucht nun wirklich niemand eine grundsatzdiskussion zu beginnen, oder?
das wissen um die außergewöhnlichen eigenschaften, um die ideen und die grundgedanken im umfeld dieser maschine, auch die vielleicht grenzwertig anmutenden eckdaten, wie das eigengewicht oder hubraum oder zylinderzahl, all das mag, wenn nicht ehrfurcht, so aber doch ein mindestmaß an respekt hervorrufen. vielleicht auch etwas angst, wenn man in der situation ist, dieses motorrad bewegen zu sollen. doch, ist diese angst begründet? nicht im geringsten! ein bißchen respekt schadet zwar nicht, aber angst ist einfach nicht nötig!
eines ist sicher: wenn man nicht in der lage ist, mit seinen zwei beinen fest am boden zu stehen, weil man zu klein ist, dann sollte man vielleicht doch ein etwas dezenteres motorrad wählen, vielleicht eine F6C, aber eine wing ist doch etwas zu massiv, um sie nur auf zehenspitzen zu halten, da braucht ebenfalls niemand drüber zu diskutieren! man muß ein motorrad nun mal in jeder situation sicher abstellen können und dazu gehört nun mal, daß man den boden sicher erreichen kann. die kraft, die wing zu halten, die ist eigentlich nie wirklich ein problem, ich denke, daß es nur sehr wenige motorräder gibt, die dermaßen gut ausgewogen und ausbalanciert sind, daß sie einer wing das wasser reichen können...
jedenfalls, ich habe bisher kaum momente erlebt, wo ich die zahlenmäßig hohe masse der 15'er wirklich gespürt hätte, außer beim aufstellen, aber da ist eigentlich so ziemlich jedes motorrad schwer... doch mit der richtigen technik geht alles! klarerweise war das rangieren, vor allem rückwärts, nicht immer einfach, aber mit ein bißchen übung und entsprechend vorausschauender parkweise lassen sich fast alle situationen vermeiden, und wenn mal nix mehr geht, dann kommt eben auch schon mal die elektrische rückfahrhilfe, ein echter rückwärtsgang ist es ja nicht, zum einsatz... doch ein stoözer winger vermeidet solche manöver doch recht gerne. auch das aufbocken auf den hauptständer ist bei einer gefühlten halben tonne (okay, in natura gute 420kg!) kein echtes problem, da der hauptständer gut plaziert ist.
tja, damit hätten wir eigentlich die kritischen momente durch, abgesehen vom tanken ist so ziemlich alles ein vergnügen mit der grand dame der landstraße! obwohl das tanken auch nicht besonders schlimm ist, vor allem, wenn man bedenkt, daß doch sechs zylinder mit einem gesamthubraum von 1520 kubikzentimeter ihren dienst versehen, da ist ein durchschnittsverbrauch im alltag von durchwegs unter 7 litern auf hundert kilometern eigentlich nicht schlimm, auf reisen sind es sogar bei gemächlicher, weil geruhsamer und entspannender fahrt grad nur mehr 5,2 liter! und das bei einem reisegesamtgewicht von guten 600kg inklusive fahrer und campingausrüstung! da gönnte sich das begleitfahrzeug, eine 750'er magna deutlich mehr! und das bei halbem hubraum!
natürlich besteht das leben mit einer wing nicht nur aus rangieren, auf- oder abbocken oder tanken, es gehört auch das fahren dazu! eigentlich meint man, daß so ein brocken auf zwei rädern relativ träge sein müßte, das stellt sich aber sehr schnell als irrtum heraus! wieselflink lassen sich stadtverkehr oder bergstraßen bezwingen, ruhige autobahngleitstücke sind auch kein problem, knackige überholmanöver oder rauschendes kurvenschwingen ebenfalls nicht. daß man so manchen anderen verkehrsteilnehmer verblüfft zurück läßt, nun, das kann man als unterhaltsame nebenwirkung zählen... selbst in voller beladung bleibt die wing gut beherrschbar und stellt niemanden vor ein großes problem, voraussetzung dafür ist natürlich, daß man dem fahrwerk ein bißchen mit progessiven federn, gabelstabi und guten reifen unter die arme gegriffen hat, die anpassung des luftunterstützten federbeins an der hinterradaufhängung ist natürlich grundvoraussetzung. klar ist sie nicht unbedingt mit einer 180kg-maschine zu vergleichen, aber mit den üblichen tourern kann sie locker mithalten, vor allem was komfort und gutmütigkeit anlangt.
zu guter letzt gehört natürlich ein mindestmaß an wartung zum leben eines bikers, so manches macht man einfach selbst, so manches überläßt man der werkstatt und ärgert sich über horrende preise und hin und wieder werden eben auch dezente kampfspuren zu beseitigen sein. nun, solange die kampfspuren nicht zu arg sind, halten sich die kosten in grenzen und, eine gute werkstatt vorausgesetzt, auch die werkstattkosten sind nicht übermäßig hoch. und wenn man selbst hand anlegt, mit ein paar kniffen, die man durchwegs bei einem werkstattbesuch verinnerlichen kann, ist nicht einmal der hinterradausbau langwieriger als bei so manch anderem verkleideten bike, z.b. läßt sich der komplette heckaufbau in einer guten viertelstunde demontieren und ebenso schnell wieder montieren! auch der zugang zu den kerzen oder zum luftfilter, alles kein großer aufwand, wohingegen bei anderen bikes z.b. ein kerzenwechsel ohne fluchen und ihne tankdemontage nicht zu bewerkstelligen ist. selbst der radioausbau beim luftfilterwechsel stellt kein hinderniß dar, in einer halben stunde ist der luftfilter getauscht, dazu ist nicht einmal eine werkstatt nötig...
nur die unterwegs-pannen, wie z.b. kaputte birne im frontbrenner, die sind etwas sehr umständlich, weil dazu der doppelscheinwerfer ausgebaut werden muß... und sinnvollerweise dafür die frontabdeckung der scheibe abzunehmen ist! das hätte man sicher besser lösen können, oder?
nachtrag: hiermit verziehe ich mich mal für ein paar wochen... wie heißt es in einer alten schnulze so treffend? I'm on the road again...
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Freitag, 21. Mai 2010, 14:48
				von Hans
				@Grazer:
Eine absolut nachvollziehbare "Wing-Liebeserklärung",  

 auch auf der korrekt/sachlichen Ebene......!
Fahre 1x im Jahr ein od. 2 Tage in Südtirol mit einer "1800er - Wing" (Mopedtausch) und bereits nach einigen Fahrminuten ist jedes mulmige Anfangsgefühl sofort wieder verschwunden. 
 
Jedoch preislich ist diese "Superklasse" für mich einfach unerreichbar und sachlich betrachtet ist keine Wing den 3-fachen Villepreis wert...., 
  
  
 
jedoch auf der "Gefühlsebene" schon....!!! 
  
  
 
NG  -  Hans
 
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Dienstag, 15. Juni 2010, 12:15
				von Grazer
				der tägliche krieg zwischen autofahrer und biker geht mittlerweilen verschärft weiter! offenbar wurden die messer über den winter schärfer geschliffen und der kampfgeist der autofahrer gestärkt, anders läßt es sich mittlerweilen nicht mehr erklären, daß sogar schon österreichische tageszeitungen zugestehen, daß der großteil der verkehrsunfälle mit bikern von autofahrern verursacht wird. und daß es daran liegen könnte, daß sich die autofahrer erst an uns biker gewöhnen müssen, gilt auch nimmer, mittlerweilen haben wir juni, so minderbemittelt kann kein führerscheinbesitzer sein, oder?
zeitgleich wird aber uns bikern der kampf angesagt, nämlich auch noch seitens der behörde, wenn wir aus purem überlebensinstinkt heraus die db-killer demontieren oder, wie vor kurzem auf einem goldwing-treffen gesehen, die bikes immer mehr ähnlichkeit mit selbstfahrenden christbäumen erhalten. das geht nicht, das darf man nicht und das ist nicht erlaubt und sowieso... dabei wollen wir nur eines: überleben!
wenn man uns schon mehr oder weniger dauernd übersieht, dann soll man uns wenigstens hören und dazu brauchen wir... na, was brauchen wir? richtig!!! dB ohne ende!!! aber erkläre das mal jemand den behördlich anerkannten geistesblitzern in unseren verwaltungsapparaten... und den autofahrerclubs, die ja auch angeblich unsere interessensvertretung sein wollen... und wo vertreten sie unsere interessen? nirgends! im gegenteil, bei den jährlichen kontrollen unserer bikes werden so unnütze sachen wie db-killer auf anwesenheit geprüft, diverse geräuschmessungen durchgeführt, aber daß wir, um unsere sicherheit bedacht, sowieso die bremsen in schuß halten und vielleicht deutlich hörbar durch die geografie fahren wollen, das wird unter den tisch gekehrt! was ist den bloß so ein biker, wichtiger ist doch, daß die stromversorgung der tiefergelegten 3'er für die basswumme im heck passt und nirgends ein kabelbrand auftreten kann...
und wenn wir diese überprüfung irgendwie doch überstanden haben und uns irgendwie gegen diese schallgetriebenen blechdosen behaupten können, dann werden wir bei allen gelegenheiten, die sich so im alltag bieten, geschnitten, beschimpft und gequält... in österreich z.b. ist es erlaubt, mit angemessenem tempo an einer stehenden kolonne vorzufahren, was tund nun die ösi-dosentreiber? behindern, gefährden und jede lücke schließen, damit wir ja nicht vor können! weil wenn sie im stau stehen, sollen wir das natürlich auch! daß sie eine klima drinnen haben, das ist ja wurscht, daß wir im gegenzug auf grund eines hitzekollapses mitsamt unserem moped auf ihre geheiligten konservendosen drauf fallen können, wurscht... behindern, wo's nur geht, und wenn's irgendein leben kostet! und im regen gilt sinngemäß das selbe, nur daß wir halt ersaufen anstatt einem hitzeschlag zu erliegen...
klar, wir sitzen im freien und sollten das bedenken, wenn sie in ihren dosen schwitzen! aber nehmen sie auf uns rücksicht, wenn wir im regen daherschwimmen??? nein! da wird erst recht gedrängelt und geschnitten, koste es, was es wolle, daß wir aber unter umständen auf dem heimweg von der arbeit sind, weil wir mit unseren bikes weniger parkplatz brauchen und weniger sprit in die luft blasen, das zählt nicht, das ist nicht einmal den geringsten gedanken wert! selbst die idee, wir könnten familie, kinder haben, wurscht, nur ein toter biker ist ein guter biker...
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Dienstag, 29. Juni 2010, 15:34
				von Grazer
				irgendwie sind sie ja putzig, die rucksäcke und kleinen schultaschen, an welchen vorne kinder ran geschnallt sind... ja, sind wirklich putzig, die kleinen! vor allem, wenn sie dann so auf cool, lässig und wichtig machen, da könnte es so einen alten sack wie mich fast vom bock werfen! und so ganz nebenbei erinnern sie mich an meine kleinen, die waren ja auch nicht anders! vor allem, wenn dann noch die freunde und nachbarskinder dabei sind... da wird gequasselt, natürlich nur die allerwichtigsten themen, mit aller ernsthaftigkeit, so als ob sie gerade einen plan zur sicherung des weltfriedens und der benzinreserven ausarbeiten würden... einfach putzig...
und da ich ja in direkter umgebung einige schulen, auch ein paar kindergärten und kindertagesstätten habe, bin ich sozusagen nicht nur dabei, sondern richtig mitten drin! und als eifriger nutzer einer laternengarage sowieso... jedenfalls, immer wieder, eigentlich beinahe täglich, marschieren da zwei so exemplare dieser zwergeuropäer quer über den parkplatz, sehr oft in irgendeines dieser wahnsinnig wichtigen gespräche vertieft, keine ahnung, worum's da genau geht, aber einmal, da war der nahegelegene schachtelwirt das thema... wurscht...
dann wird zuallererst, so wie es sich für zwei angehende gentlemen gehört, die ältere dame aus dem erdgeschoß, die morgens immer am fenster lehnt, begrüßt. und der obligate smalltalk, den hätte ich beinahe vergessen... naja, seit sie witwe ist, hat sie ja sonst nichts mehr, also genießt sie das morgendliche treiben der zwerge... und natürlich plaudere ich auch mit ihr, sie ist ja nett und hat sonst nur langeweile, zumindest bis sie ihren täglichen weg zum kiosk macht...
naja, jedenfalls nach dem smalltalk mit der alten dame dann immer der vorsichtige seitenblick zu dem gefährlich aussehenden typen an dem riesen motorrad, man weiß ja nie... und irgendwie geheuer bin ich den zwergen offensichtlich nicht wirklich, wurscht, mir jedenfalls... aber einen seitenblick müssen die zwerge dennoch riskieren, irgendwie übt das motorrad doch eine gewisse anziehungskraft auf die miniatureuropäer aus, es ist nicht zu übersehen. gut, könnte aber auch daran liegen, daß meine wing sich nun doch ein wenig von den üblichen motorrädern unterscheidet, nicht nur, was die anzahl der scheinwerfer an der front, sondern auch die ausmaße der front anlangt, und daß sie sehr oft auf dem hauptständer abgestellt ist... und die anderen abmessungen der zweirädrigen skulptur sind auch nicht ohne, deutlich mehr jedenfalls als von den üblichen...
eines tages, die zwei zwerge kommen grad wieder ihres weges, der obligate smalltalk mit der alten dame, die seitenblicke zu mir, und dann, ganz urplötzlich, faßt sich einer der beiden ein herz und kommt vorsichtig zu mir an die wing. mit einem dezenten respektabstand (man weiß ja nie, was die wilden mit ihren motorrädern so plötzlich mit zwergen machen könnten!) stellt er fest, daß ich ein schönes motorrad habe. ob dieser absoluten neuigkeit des tages entgleitet mir ein grinsen... zugegeben, ein sehr breites grinsen, aber es sieht ja wirklich urkomisch aus, wie der zwerg mir total wichtig erklärt, daß auch er findet, daß mein motorrad schön ist. gut, das wird sich noch ändern, also, seine meinung über schöne motorräder, aber eine gewisse faszination hat sich offensichtlich in sein herz eingebrannt und veranlasst ihn also in seiner vollen wichtigkeit, mir dieses mitzuteilen.
schön...
und eigentlich ist es mir wurscht...
aber diese wichtigkeit, diese existenzielle ernsthaftigkeit und dieser heroismus in der tat dieses zwerges, all das läßt mich hoheitsvoll nicken, sogar zustimmend nicken! stellt euch das einmal vor! ich nicke! und grinse dabei, andere könnten jetzt natürlich fehlerhafterweise vermuten, ich hätte gelächelt, aber das lehne ich kategorisch und mit aller vehemenz ab, ich habe definitiv gegrinst!
wurscht...
doch dann rafft sich der zwerg zu einer wahren heldentat auf, die seinem kompagnon die volle bewunderung ob seines heldenmutes abringt: er kommt näher und versucht einen blick auf's armaturenbrett zu erhaschen, vielleicht sieht er sogar den tacho... doch... erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, und das gilt auch für diesen kleinen helden: er ist zu klein, er kann nicht einmal über die seitenverkleidung der wing drüber gückseln! keine chance...
enttäuschung macht sich in seinem gesicht breit, ersetzt den heldenmut und, naja, hochziehen und auf den zehenspitzen balancieren, auch kein erfolg! und der wilde, dem dieses ach so interessante motorrad gehört, der ist vergessen... nur mehr pure enttäuschung!
lächelnd greife ich dem zwerg unter die arme und hebe ihn auf die couch, freier blick auf die welt! ein freudiges lächeln zaubert ein straheln in die augen des kleinen, er sitzt sogar auf diesem ungetüm, das ihn nebenstehend so klein erscheinen hat lassen! er, der neue bezwinger aller monster, der herrscher der welt, der absolute held! und neben ihm, ein neuer freund, ein wilder, der eigentlich doch nicht so wild ist, wie er aussieht...
dann schalte ich die zündung ein, das mäusekino mit seiner lampenpracht erwacht im selbsttest zum leben, zieht den kleinen zwergeuropäer in seinen bann... und dann beginnt plötzlich ian anderson mit dem flötensolo in "locomotive breath"... hölle, der zwerg sitzt im himmel! so scheint es, seinem grinsen nach zu urteilen und plötzlich, nachdem der bann gebrochen ist, wagt sich auch der andere zwerg heran...
dann hebe ich den einen runter, stelle ihn neben seinen treuen freund und verabschiede mich, ich muß zur arbeit, und die zwei, von zwergen zu riesen gereift innerhalb eines handgriffs (na, mehr war für den zwerg ja auch nicht nötig!), verabschieden sich ebenfalls, der kindergarten ruft, es gibt neues zu erzählen, neues, von einer noch nie dagewesenen wichtigkeit...
und ich lächle, sehe ihnen nach, starte und rolle, abgesehen von jethro tull, beinahe geräuschlos davon...
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Dienstag, 29. Juni 2010, 16:50
				von sani_08
				mei, i siach de zwoa richdig mit rode ohrn in den kindagoadn eini rennan!
 
  
 
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Mittwoch, 30. Juni 2010, 10:51
				von michan
				Hi Mario,
danke für diesen Beitrag, ist eine Freude, ihn zu lesen ...
... getoppt durch den Klang von "locomotive breath" ...    
 
Eine andere Kombination von Bike und Sound wäre gar nicht denkbar!
LG, und bitte weiter so,
Angelika.
 
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Mittwoch, 30. Juni 2010, 11:25
				von Grazer
				michan hat geschrieben:... getoppt durch den Klang von "locomotive breath" ...    
 
Eine andere Kombination von Bike und Sound wäre gar nicht denkbar!
 
sagen wir's mal so, diese kombination unterscheidet zwischen ewald und mir... 
  
  
 dafür hat aber ewald auch schon ein paar lenze vorsprung! 

 
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Mittwoch, 30. Juni 2010, 16:23
				von neubre
				BRAVO!!!
Ich lese ja deine Beiträge mit Begeisterung und bin froh, dass du dich uns so mitteilst....
aber bei dem Beitrag, konnte ich einfach nur Grinsen und mir das zu gut vorstellen.. ich musste dabei an meine 2 denken (3 und 5 Jahre alt) und für die gibts nichts schöneres als auf meiner Ville zu sitzen, bei jeder Gelegenheit! Abwechselnd einer/eine vorne und dabei Geräusche machen und strahlen...
Danke.
sg
René
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Freitag, 12. November 2010, 12:49
				von Grazer
				manchmal zweifle ich echt an der intelligenz der autofahrer!
manche fragen sich nun vermutlich, warum, aber wenn die fragenden mal eine woche in vorarlberg unterwegs wären, vielleicht auch bei aktuellen wetterbedingungen, dann würden auch die ärgsten zweifler an der intelligenz der autofahrer zweifeln! also, nicht, daß ich jetzt falsch interpretiert werde, was auf grund meienr durchwegs spitzfindigen (und spitzzüngigen) formulierung durchaus zulässig wäre, aber gemeint sind jene zweifler, die an meiner aussage zweifeln...
wurscht...
jedenfalls fahr' ich heut morgen im nieselregen gemütlich durch die dörfer und freu mich, daß die tschickstummeln endlich nimmer so tief fliegen, weil's sonst den dosentreibern ind die bürgerkäfige regnet, als aus einer seitengasse ein silbergrauer 3'er (nicht tiefergelegt und kein gebetsteppich am innenspiegel, was auch immer das bedeuten mag...) vor mir rein zwickt. natürlich habe ich wasserbedingt die karre kaum gesehen, no na, silbergrau, unbeleuchtet und dazu sprühnebel im nieselregen und nasses visier, was soll man(n) denn da bitte schön viel sehen außer wassertropfen und verschiedene grautöne, wovon vermutlich das dunklere grau vorm vorderrad auf grund der weitaus geringeren holperursache als fahrbahn erkannt werden könnte... und dann taucht da so ein idiotisch pensionistengefärbter 3'er-billigstdorferbayer vor mir ins grau...
wurscht...
naja, so ganz wurscht war's ja eigentlich nicht, aber ich wollt' mich nicht aufregen, ich kann ja doppelsonne machen und dann hab' ich wenigstens reflexionen im grau, und das reflektierende könnte also der kurzzeitig schemenhaft erkannte 3'er sein. gedacht, getan, doppelsonne erleuchtet den innenraum und die reflektoren, aber nicht den hohlraum auf den schultern hinterm lenkrad...
wurscht, ich seh' jetzt die deppenschleuder vor mir, passt scho...
naja, da will dann der hohlraumträger, oder war's eine hohlraumträgerin? keine ahnung, glatzert war's nicht... wurscht... jedenfalls wandert die rechte hand vom lenkrad weg und versucht, das war zu erkennen, klar, doppelsonne, die nebelschlußleuchte anzumachen...
stellt euch vor, die nebenschlußleuchte anmachen!!!
lachkrämpfe können auch euf einer goldwing zu gefährlichen situationen führen... weil man dann nicht mal mehr reflexionen von hohlraumgesteuerten 3'ern durchs ganze wasser in, vor und außerhalb der glubscher erkennen kann... vor allem, weil der hohlraumgesteuerte arm das nebenschlußlicht einschalten will!
hätt' mich ja auch nicht gestört, vor allem hätte ich dann die doppelsonne abgedreht, aber dazu hätte der hohlraumträger erst mal das normale licht einschalten müssen!!! und dann hätte ich keine doppelsonne für reflexionsgenerierung benötigt!
na? alles klar? was lernt ihr draus? hütet euch vor autofahrern, sie irgendwoher aus dem bodenseeraum kommen könnten, wurscht, welcher nationalität sie angehören, ob österreicher (FK, BZ, DO, B), schweizer (SG, TG, AR, ZH, AG...) oder germanen (LI, KN, FN, RV, M...) oder türken (LI, FK, SG, FN, DO, B, TG...) oder ...wurscht, sind, denn die wissen garantiert nicht, was sie tun! und sollten solche doch irgendwie vor, hinter, neben oder entgegen, dann abbiegen und eine rauchen! entweder haben sie bis zum ende der tschick die karre sowieso schon abgetragen oder sie haben sich verfahren und rudern grad irgendwo im bodensee herum...
...und am wenigsten zigarettenfilterbelastung gibt es bei regen...
			 
			
					
				Re: aus dem tagebuch eines alten bikers
				Verfasst: Donnerstag, 27. Januar 2011, 15:25
				von Grazer
				erdbeben in vorarlberg!
stell dir vor, du hast die einmalige gelegenheit, bei einem dezenten erdbebenchen dabei zu sein und was ist? hemmungslos verpennt! nix mitbekommen, gar nix, erst am morgen im netz davon gelesen! sauerei! die spielen da erdbeben und keiner weis was!
okay, ist ärgerlich, aber was soll's, kann passieren! aber das wirklich schlimme an der sache ist, daß die werten kollegen auch davon gelesen haben! und was ist? da wirst plötzlich mit hochgeistigen fragen konfrontiert wie z.b. "bist heut nacht aus dem bett gefallen?" oder noch viel tiefsinniger (ja, tiefsinnig, denn noch tiefer geht's wirklich nimmer!) "ist dein moped umgefallen?"
erstens müßten da auf einen schlag einige goldwings umgefallen sein, um nicht zu sagen "sehr viele" und zweitens steht meine wing in einer halle im nachbarort und vor meinem oder auch fremden zugriff geschützt! und noch dazu auf dem hauptständer! also kann sie gar nicht umfallen!
so! jetzt habt ihr den salat! klar, es heißt "und ist der ruf erst ruiniert, dann lebt es sich ganz ungeniert!", aber auch ein schlechter ruf verlangt nach pflege, ich weiß das! aber was hat ein erdbeben mit einem schlechten ruf zu tun? mein k(r)ampfgewicht liegt immer noch unter 100kg, meine wing ist umfallsicher eingewintert, also, woher kommen solche gedanken?
okay, freunde und kollegen kann man sich theoretisch aussuchen, familie nicht so wirklich (also, bis zu einem gewissen alter jedenfalls) und der spruch "gott schütze mich vor meinen freunden, um meine feinde kümmere ich mich selbst!" birgt ein quentchen wahrheit, aber bin ich nun wirklich so ein exzentrischer oder gar bösartiger typ? ich denke nicht! gut, ich muß zugeben, daß ich nur bedingt pflegeleicht bin, aber daran bin nicht ich schuld! meine umgebung hat mich geprägt, mein soziales umfeld! abgesehen davon habe ich ja quasi als innerösterreicher ja im randösterreich ja auch sowas wie einen migrantischen hintergrund, doer nicht? ich meine, ich rede auf jeden fall ein deutscheres deutsch als die einheimischen, und das einheimische deutsch, nun, das würde ich doch eher als... naja, ich weiß nicht, aber deutsch?
meine dänischen kollegen bezeichnen es als "mountain language"...
trotzdem, ich bekomme im frühling trotz der kleinen, grauen, also trotz der kalorien, meine lederhose immer noch zu... und nein, meine lederhose habe ich nicht in der zeltabteilung gekauft! auch nicht meine textilhose! schenkt euch die schmunzlerei, hier geht es definitiv um ein ernsthaftes thema, vor allem in zeiten der mißglückten integrationspolitik im deutschsprachigen raum... ich meine, nicht einmal bei den vorarlberger hells angels falle ich auf, selbst sie akzeptieren mich als einen der ihren, oder zumindest einen ihnen ähnlichen... oder so...
aber im "normalen umfeld", sofern es irgendwo eine akzeptable definition von "normal" gibt, da falle ich offenbar absolut aus dem rahmen. oder wäre hier vielleicht eher der begriff der spießbürgerlichkeit angebracht?
wurscht... jedenfalls, ich hab' heut nacht das erdbeben verpennt! und niemand weiß, ob es, wie es eigentlich bei tv-sendungen üblich ist, eine wiederholung oder gar eine zweite staffel gibt...